Bei der Kollektion Frühjahr/Sommer 2021 von Marni geht es nicht um Kleidung. Und doch geht es nur um Kleidung. Kleidung als kollektive Verbindung, die von einer Gemeinschaft ausgeht und diese bildet.
Es geht nicht um den Prozess. Und doch geht es nur um den Prozess. Der Prozess der kollektiven Herstellung von Dingen im Atelier und der Prozess des individuellen Tragens von Dingen im Leben. Der Prozess des Gedankenaustauschs, die Beobachtung, wie diese Ideen sich in Worte und diese Worte sich in Kleidungsstücke verwandeln.
Das Gefühl der Zugehörigkeit und das gemeinsame emotionale Erbe machen diese Kollektion besonders bedeutungsvoll, eine Art Absichtserklärung oder, mit anderen Worten, ein MARNIFEST.
Einen Mantel zuschneiden, einen Badeanzug aufschlitzen, um ihn in ein Tank-Top zu verwandeln, eine dicke Sohle auf ein Paar Schuhe kleben, einen extralangen Reißverschluss an einer Tasche anbringen, damit sie wie ein Torpedo aussieht, ein Ballettröckchen in zwei Teile schneiden. Lang, kurz, schlank, geräumig, ausgefranst, Lack, Baumwolle, Leder, Gaze und dann Blumen, Streifen und Worte – die Kollektion Frühjahr/Sommer 2021 von Marni ist eine komplette Dekonstruktion von Formen, Texturen und Mustern.
Marni führt die digitale Modenschau in die Richtung Notwendigkeit, Einheit, Ungleichheit, Schönheit, Isolation, Intimität, Rückzug, Wandel und Kampf, alles, was das Jahr 2020 gekennzeichnet hat. Das MARNIFEST verwebt 47 Geschichten, die sich live entfalten. In Zusammenarbeit mit jeder Person, die an der Modenschau teilnimmt, aufgenommen von ihren Partnern, Familien und Freunden. Von Mailand nach L. A., von New York nach Dakar, von Schanghai nach London, und von Paris nach Tokio.